Wird wohl so laufen!
http://www.badische-zeitung.de/bildung-wissen-1/was-aus-dem-trierer-goldschatz-wurde--77770316.htmlIrgendwas muss so richtig schiefgegangen sein, wenn der stolze Entdecker des weltweit größten Goldschatzes der römischen Kaiserzeit an diesem kalten Herbstnachmittag sagt:
"Ehrlich währt am Dümmsten!" Erich Eixner, 65 Jahre alt und pensionierter Beamte der Bundeswehr, hält ein Buch unterm Arm, das er neulich von den Museumsleuten geschenkt bekommen hat. Es ist druckfrisch: Der römische Goldmünzenschatz aus der Feldstraße in Trier. Ein 269 Seiten starkes, schwergewichtiges wissenschaftliches Werk. Jahrelang hat sein Verfasser Karl-Josef Gilles, Leiter des Museumsmünzkabinetts, mit großer Sorgfalt daran gearbeitet, und wer einen Blick hineinwirft, der wird schnell hineingezogen in eine Geschichte, die sich vor allem in den Passagen, die sich mit den Umständen des Schatzfundes befassen, liest wie ein Kriminalroman.
Erich Eixner, der am 9. September 1993 den Schatz entdeckt hatte, ist nicht glücklich mit diesem Buch. Er tippt mit dem Zeigefinger auf das Werk und sagt: "Alles, was hier drinnen steht, ist falsch. Da wird behauptet, wir seien eingedrungen auf das Gelände, so ein Blödsinn." Eixner, der Techniker und passionierte Hobby-Archäologe, will jetzt seine Version der Geschichte erzählen – "die wahre Geschichte, unverfälscht", wie er mit ruhiger Stimme betont. Aber sein Blick verrät, dass etwas in ihm in Wallung gerät.
cw